mylife Loop für eine freiere Kindheit und Jugend mit Diabetes Typ 1

Welche Rolle spielt Diabetes Typ 1 für Kinder und Jugendliche?
Der Alltag mit Diabetes Typ 1 ist für Kinder und Jugendliche oft besonders herausfordernd. Während sie die Zeit des Heranwachsens unbeschwert und frei erleben und genießen möchten, verlangt die Stoffwechselerkrankung eine strenge, kontinuierliche Blutzuckerkontrolle. Vor allem sehr junge Kids tun sich noch schwer damit, ihren Diabetes zu verstehen und richtig zu managen. Teenagern gelingt das schon besser, allerdings kann das ständige Überwachen des Glukosespiegels und regelmäßige Insulinspritzen psychisch-emotional enorm belastend sein, wenn man einfach nur so sein und spontan agieren will wie die Gleichaltrigen um einen herum. Erwähnt werden muss auch die Rolle der Eltern und sonstigen Betreuungspersonen von betroffenen Kindern: Sie sind dafür verantwortlich, dass der Nachwuchs gut auf den Diabetes eingestellt ist und gleichzeitig ganz Kind sein darf. Diese Balance zu finden und aufrechtzuerhalten, stellt die Stressresistenz immer wieder hart auf die Probe.
Wie verhelfen AID-Systeme Kindern und Jugendlichen zu guten Blutzuckerwerten (Time in Range / HbA1c) und mehr Lebensqualität?
Automatisierte Insulin-Delivery-Systeme (AID) erleichtern Kindern und Jugendlichen mit Diabetes Typ 1 sowie deren Eltern und Betreuungspersonen das Blutzuckermanagement, indem sie die Insulinabgabe automatisch fortlaufend an die aktuellen Gewebezuckerwerte des betroffenen Jungen oder Mädchens anpassen. Dies gibt allen Beteiligten mehr Freiheit im Alltag und reduziert den psychischen Stress, weil der Glukosewert nicht mehr ständig aktiv gemessen werden muss und das manuelle Spritzen wegfällt. Darüber hinaus helfen hybride Closed-Loop-Systeme, Unterzuckerungen, Überzuckerungen und Blutzuckerschwankungen effektiv vorzubeugen und helfen die Blutzuckerwerte besonders auch in der Nacht stabil zu halten – was für Eltern und Kind von Vorteil ist. Jeder einzelne dieser Aspekte erhöht die Lebensqualität der betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie die ihrer Angehörigen.
Warum ist der mylife Loop für Kinder und Jugendliche so gut geeignet?
Bislang gibt es nur wenige AID-Systeme, die für Kinder zugelassen sind. Der mylife Loop von Ypsomed gehört dazu und kann bereits bei Kleinkindern ab dem vollendeten ersten Lebensjahr eingesetzt werden. Sein leistungsstarker Algorithmus reagiert dynamisch auf Veränderungen des Glukosespiegels, die bei Kindern und Jugendlichen ganz typisch sind: Mal wird auf dem Sofa bei der liebsten Fernsehserie entspannt, dann plötzlich wieder wild auf dem Spielplatz getobt. Die Kindergarten- und Schulzeit ist von emotionalen Hochs und Tiefs geprägt, die ebenso den Blutzucker beeinflussen – und nach und nach spielen auch noch die Hormone verrückt. Für all diese Situationen und Phasen bietet der lern- und anpassungsfähige mylife Loop nützliche Funktionen, um eine gute Blutzuckerkontrolle zu erreichen und viel Zeit im individuellen Zielbereich zu verbringen.
Was ist der mylife Loop und wie funktioniert er?
Das hybride Closed-Loop-System mylife Loop setzt sich aus drei Komponenten zusammen: einem CGM-Sensor (CGM = continuous glucose monitoring), der im Unterhautfettgewebe platziert wird und alle acht bis zwölf Minuten den Gewebezucker misst; der Android- oder iOS-App CamAPS FX, die kontinuierlich die Daten vom Sensor empfängt und auf deren Basis sowie anhand individueller Angaben und gelernter Alltagsmuster die Insulinzufuhr regelt; und einer Insulinpumpe, die über eine Kanüle das Hormon in den Körper des betroffenen Kindes abgibt. Nähere Informationen zum System und der Funktionsweise findest du in unserem mylife Hub oder auf der mylife Diabetescare Website.
Besondere Funktionen des mylife Loops für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern
Companion: Durch die Companion-Funktion können Eltern und andere wichtige Betreuungspersonen – z.B. Großeltern, LehrerInnen und TrainerInnen – den Glukosespiegel des Kindes rund um die Uhr aus der Ferne überwachen und bei Bedarf eingreifen. Für den Datenaustausch sind ein Smartphone und eine Internetverbindung erforderlich.
Adaptive Lernfunktion: Der intelligente Algorithmus lernt ununterbrochen und passt sich nach kurzer Zeit den individuellen Tagesmustern des Kindes an. Außerdem kann er gewisse Über- und Unterdosierungen der Mahlzeitenboli ausgleichen.
Individuelle Zielwertanpassung: Je nach Lebensphase, Freizeitgestaltung und hormonellen Einflüssen (Stichwort Pubertät) kann der Blutzuckerzielwert für den gesamten Tag oder bestimmte Stunden immer wieder neu definiert werden.
Boost-Modus: Mit dem Boost-Modus lässt sich die Insulinzufuhr vorübergehend um bis zu circa 35 Prozent verstärken. Das kann Kindern und Jugendlichen beispielsweise dann helfen, wenn sie den Mahlzeitenbolus in der Eile mal deutlich unterdosiert haben, sich vor einer Prüfung sehr gestresst fühlen oder die Wachstumshormone den Blutzucker in die Höhe treiben.
Ease-Off-Modus: Besteht die Gefahr, zu unterzuckern, ist der Ease-Off-Modus eine gute Option, weil er die Insulinabgabe temporär drosselt. Situationen, in denen das wichtig sein kann, gibt es für Kinder und Jugendliche zuhauf – unter anderem bei körperlicher Aktivität, ob auf dem Spielplatz, beim Schulsport oder im Sportverein.
Boluskalkulator: Basierend auf dem aktuellen, vom CGM-Sensor übermittelten Gewebezuckerwert und den geschätzten Kohlenhydraten schlägt der Boluskalkulator einen Mahlzeitenbolus vor. Das Gute ist: Selbst wenn sich das Kind bei der Kohlenhydratschätzung vertut, ist das kein größeres Problem, weil der Algorithmus das schnell erkennt und die Insulinabgabe anpasst. Aber Achtung: Bei einer starken Überdosierung des Insulins kann der mylife Loop eine Unterzuckerung nicht allein verhindern. In einem solchen Fall muss das Kind unbedingt schnelle Kohlenhydrate zu sich nehmen.
Diese Funktionen können Kinder und Jugendliche so sehr unterstützen, dass der Diabetes im Alltag zunehmend in den Hintergrund rückt – unter praktischen Gesichtspunkten und auch psychisch-emotional. Somit hat der mylife Loop das Potenzial, das Lebensgefühl der Betroffenen und ihrer Eltern merklich zu verbessern.
Vorteile des Systems
Großer Funktionsumfang: Mit den verschiedenen Funktionen – von der Companion-Fernüberwachung über das adaptive Lernen bis hin zum Boost- und Ease-Off-Modus – gelingt es den betroffenen Kindern und Jugendlichen sowie ihren Eltern leichter, den Blutzucker zu kontrollieren.
Schneller und einfacher Reservoirwechsel: Dank vorgefüllter Reservoire klappt der Wechsel in Sekunden.
Diskrete Smartphone-Steuerung: Über die App CamAPS FX können Eltern, Kinder und Jugendliche den Blutzucker jederzeit und von überall aus unauffällig beobachten und steuern. So bleibt mehr Zeit zum Spielen ohne Unterbrechungen.
Mehrere Sensor-Partner: Das System unterstützt aktuell die Sensoren Dexcom G6, FreeStyle Libre 3 und FreeStyle Libre 3 Plus. Demnächst kommt auch noch der Dexcom G7 hinzu.
Praktische Online-Schulung: Die Schulung und Einführung können online erfolgen. Zur Ersteinstellung bietet Ypsomed eine persönliche Betreuung durch den eigenen Außendienst.
Nachteile des Systems
Abhängigkeit vom Smartphone: Der mylife Loop läuft nur in Bluetooth-Reichweite des Smartphones; diese kann je nach CGM-Sensor und Mobilgerät variieren. Bei leerem Akku oder Signalstörungen, die länger als 30 Minuten anhalten, springt das System in einen Basalmodus zurück, sodass unter Umständen eine manuelle Bolusgabe erforderlich wird.
Kennenlern-/Eingewöhnungszeit: Durch den großen Funktionsumfang kann es etwas dauern, bis der Benutzer oder die Benutzerin richtig mit dem System vertraut ist. Das gilt vor allem für Kinder. Doch Übung macht den Meister bzw. die Meisterin: Wer sich die Zeit nimmt, alle Features genauestens kennenzulernen, beherrscht den mylife Loop bald perfekt und profitiert von einer wesentlich freieren, unbeschwerteren Kindheit und Jugend mit dem hybriden Closed-Loop-System.
Vergleich zu Pen und anderen AID-Systemen
Im Vergleich zu klassischen Insulinpens macht der mylife Loop die bei Diabetes Typ 1 unverzichtbare Insulintherapie um einiges effizienter und komfortabler. Gerade Kinder und Jugendliche profitieren davon, dass sie sich das Insulin nicht manuell injizieren und die Insulinmengen kaum eigenständig kalkulieren müssen, weil der intelligente Algorithmus das Basalinsulin über die Insulinpumpe kontinuierlich bedarfsgemäß in den Körper abgibt.
Von anderen kommerziellen AID-Systemen, z.B. Medtronic, Tandem oder Omnipod, hebt sich der mylife Loop durch die breite Zulassung (Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr und Schwangere) und den erweiterten Funktionsumfang (z.B. Boost- und Ease-Off-Modi) ab. Zudem punktet das System von Ypsomed mit der intuitiven, vollständigen Smartphone-Steuerung und mit der Unterstützung mehrerer CGM-Sensoren.
Fully-Closed-Loop-Systeme stehen momentan in der Entwicklung. Sie könnten Mahlzeiten automatisch erkennen und Kindern und Jugendlichen den Alltag mit Typ 1 Diabetes noch einmal erleichtern. Bis es so weit ist, gewährleisten moderne hybride Closed-Loop-Systeme wie der mylife Loop die beste Balance zwischen Freiheit und Kontrolle.
Praktische Beispiele: Mit dem mylife Loop den Blutzucker im Griff behalten und dennoch viel Freiheit genießen
Wir haben schon mehrfach darauf hingewiesen, dass der mylife Loop eine unbeschwertere Kindheit und Jugend mit Diabetes Typ 1 unterstützt. Hier einige Beispiele, wie das in typischen Alltagssituationen konkret aussehen kann:
Alltagssituation | Herausforderung | Wie der mylife Loop hilft |
---|---|---|
Blutzuckerkontrolle durch Betreuungspersonen | Eltern können nicht ständig in unmittelbarer Nähe des Kindes sein | Durch Companion-Fernüberwachung via Smartphone haben Betreuungspersonen die Gewebezuckerwerte des Kindes rund um die Uhr im Blick |
In der Schule | Blutzucker messen und Insulin spritzen, ohne Teile des Unterrichts zu verpassen oder die kurzen Pausen nur damit zu verbringen | Blutzucker messen und Insulin spritzen regelt das System automatisch mittels CGM-Sensor, App und Insulinpumpe |
Bei Kindergeburtstagen oder im Sportverein | Körperliche Aktivität beeinflusst den Blutzuckerspiegel | Der Algorithmus reagiert dynamisch auf einen Abfall oder Anstieg des Gewebezuckerspiegels; bei langer oder intensiver Bewegung ist der Ease-Off-Modus nützlich |
Beim Essen unterwegs | Schwierigkeit für Kinder, KHE und FPE richtig abzuschätzen | Der Boluskalkulator unterstützt das Kind beim Bestimmen der Mahlzeitenboli und der Algorithmus verzeiht gewisse Schätzfehler, indem er Über- oder Unterdosierungen des Insulins abfängt |
Generell beim Zusammensein mit Freunden und Freundinnen | Im Beisein der anderen Blutzucker messen und Insulin spritzen ist oft unangenehm | Der mylife Loop ermöglicht ein diskretes, unauffälliges Blutzuckermanagement via Smartphone – ob mit oder ohne Freunde und Freundinnen in der Nähe |
Schlaf und Blutzuckerkontrolle in der Nacht | Gefahr von unbemerkten nächtlichen Hypos | Die Alarmfunktion, der Ease-Off-Modus, die Zielwertanpassung und die adaptive Lernfunktion helfen, nächtliche Unterzuckerungen zu reduzieren |
Tipps und Empfehlungen rund um den Einsatz des mylife Loops in der Kindheit und Jugend
Kindern und Jugendlichen den Umgang mit dem mylife Loop, aber auch Selbstverantwortung lehren: Kinder und Jugendliche sollten trotz der vielfältigen Hilfen durch das System Schritt für Schritt lernen, was sich wie auf den Blutzucker auswirkt, wie sie KHE und FPE berechnen und was bei Unter- oder Überzuckerungen zu tun ist.
Sensor- und Pumpendaten regelmäßig checken: Eltern sollten immer wieder die Daten prüfen, um Ausreißer schnell zu erkennen. Ältere Kinder und Jugendliche können das zunehmend auch selbst übernehmen, wenn sie gut geschult sind.
Fazit
Der mylife Loop erleichtert den Alltag von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes Typ 1 sowie den ihrer Eltern enorm. Dank der vielfältigen Funktionen gelingt es leichter, den Blutzucker zu managen und Unterzuckerungen, Überzuckerungen und Blutzuckerschwankungen vorzubeugen. Mit der Unterstützung des lernfähigen Algorithmus können Heranwachsende ihr Leben freier und unbeschwerter genießen.